Rheinbach, St.Martin

Die Lautstärke dieser von der Firma Rieger aus Vorarlberg/Österreich im Jahre 1983 gebauten Orgel (42/III/P) wurde schon länger von vielen Spielenden und Hörenden als unangenehm empfunden. Eine zeittypische Universalorgel die auf niedrigem Winddruck intoniert wurde. Der Wunsch der Gemeinde bestand in einer moderaten Veränderung der Disposition (Ersatz der Zimbel im HW gegen eine Harmonieflöte 8´) und einer grundlegenden Neuintonation.

Im Laufe des Projektes entpuppte sich genau dieser Wunsch als sehr kompliziert umzusetzen.  Die Kirchenakustik schluckt die tiefen Frequenzen sehr stakt und trägt die hohen dagegen sehr gut; Nachhall ist kaum vorhanden. So mussten wir im Grunde alles klanglich umkrempeln. Problematisch bzw. zeitintensiv waren dabei die zugeklebten Gedackten und die durchgehend auf tongeschnittenen Labialen.

Neben der Erneuerung aller Balgleder, wurde das Raumvolumen des Schwellwerks für eine bessere Schwellwirkung vergrößert. Technische Probleme bekamen wir dann wieder bei der Beseitigung etlicher Durchstecher in den drei Manualwindladen.  Nach dem Einbau eines neuen Setzers und der Neuprogrammierung der Walze ist aber nun ein nahezu stufenloses Crescendo möglich.

Altlußheim, evangelische Kirche

Selten; eine recht große, zweiteile Orgel in einem relativ kleinen Raum.

Das Instrument der Orgelbaufirma Wolfgang Scherpf aus Speyer (30/III/P) ist in den 1980er Jahren mit einem schönen optischen und konzeptionellen Konzept gebaut worden. Der Hauptteil der Orgel (HW, Pos und Pedal) ist als Brüstungsorgel auf der Empore verbaut. Das Schwellwerk ist eine eigenständige Orgel im vorderen Seitenschiff der Kirche. Die ganze Anlage wird komplett elektrisch traktiert.

Es stand uns einiges an Arbeit bevor, denn die Positivlade im Hauptgehäuse war halbhoch über dem Laufboden zwischen HW und Pedal eingebaut. Dies wurde dahingehend geändert, dass die Lade hinter das Hauptgehäuse gesetzt wurde, von einem neuen Gehäuse umbaut und klanglich als Echo- bzw. Continuowerk gestaltet. Der vakante Stock wurde mit der Waldflöte 2´ aus dem Hauptwerk besetzt. Im Hauptwerk wurde ein Prinzipal 2´ auf den Stock gesetzt.

Jetzt kann man zu Stimm- und Wartungsarbeiten auch durch das Hauptgehäuse hindurchgehen und kommt auch mal an etwas dran. Auch hier war es wieder so, dass sich unsere Intonationsarbeit dahingehend orientierte, dass die hohen Register zurückgenommen und das klangliche Fundament der Orgel gestärt und farbiger gestaltet wurde. Natürlich sind wieder alle Balgleder erneuert, ein neuer Setzer und ein neuer Zimbelstern eingebaut worden.

Nun lässt sich das Raumklangkonzept auch wirklich gut nutzen.

Köln, Kloster zur heiligen Elisabeth

Die sehr solide Seifert-Orgel aus den 1960er Jahren musste turnusmäßig gereinigt werden. Dazu kam noch neues Leder für die Bälge und eine abgemilderte Intonation.

Köln, Kapelle der Universitätsklinik

In der 1965 nach den Entwürfen von Gottfried Böhm fertiggestellten Kirche, auf dem Gelände der Uniklinik Köln, befindet sich auf der Seitenempore im Westen eine vollmechanische Orgel, welche nicht zur Originalausstattung gehört. Die Orgel (11/II/P/1965) der niederländischen Orgelbaufirma Berg & Wendt kam zu einem uns nicht bekannten Zeitpunkt in die Kirche St. Johannes der Täufer.

Es handelt sich um ein solides und schlüssiges Instrument. Allerdings war es übermäßig verschmutzt und etwas vernachlässigt. Es waren einige Reparaturen nötig, sowie eine neue Spieltischbeleuchtung in LED-Technik. Auch hier haben wir die 2´ Register der Manuale getauscht.

Asbach-Kircheib, evangelische Kirche

Die evangelische Kirche in Kircheib (OT von Asbach) ist ein original romanischer Bau im Stile einer Wehrkirche. Der sehr schöne, kleine Raum ist akustisch gesehen relativ trocken, aber nicht unangenehm. Die kleine einmanualige Orgel mit angehängtem Pedal steht im südlichen Seitenschiff vor der östlichen Stirnwand auf einem fahrbaren Podest. Es handelt sich bei dem Instrument (5/I) um eine neobarocke, vollmechanische Schleifladen-Orgel aus der Spätzeit der deutschen Orgelbewegung.

Über die Erbauerfirma und das Baujahr liegen uns keine weiteren Angaben vor. Geschätzt wird die Erbauungszeit auf den Zeitraum Mitte der 1970er bis irgendwann in den 1980er Jahren. Unsere Arbeiten waren neben der nötigen Reinigung auch der Austausch der Balgbelederung, Schimmelentfernung und eine abmildernde Nachintonation.

Leider ist es sehr häufig das gleiche unschöne Klangbild: mäßige Grundstimmen welche von den hohen Registern absolut unausgewogen übertönt werden. Kaum ein hohes Register mischt sich mit einer Grundstimme, fast immer sind die Hohen viel zu laut.

Köln-Longerich, St.Bernhard

Nach einem großen Kirchenumbau des Erzbistums Köln entstand in dem einen Teil der Kirche ein Archiv. Der Kirchenteil der für liturgische Zwecke weiter genutzt wird, ist nun vom Raumvolumen her nur noch ca. halb so groß (ca. 6.350 mᶟ). Daher war es nach der anstehenden Reinigung der ebenerdig stehenden Klais-Orgel (Bj. 1967; 36/III/P) dringend nötig die Intonation an die neue Raumgröße anzupassen.

Dabei wurde an den Grundstimmen kaum etwas verändert. Aber um so höher die Register wurden, desto mehr mussten wir sie klanglich zurücknehmen. Dispositionell wurde nichts verändert, in dem Wissen, dass es sich bei diesem Instrument um eine Stilikone handelt.