Köln-Esch, St. Martinus

Das elf Register große Serieninstrument der Fa. Walcker aus Ludwigsburg war extrem verschmutzt und von Schimmel befallen.

Die Balgbespannung war gerissen und die Klanglichkeit trug auch nicht mehr zur Freude bei.

Die Überarbeitung der Orgel sorgte dafür, dass es nun wieder mit Freude und ohne eine Gefahr für die Atemwege oder die Gehörgänge gespielt werden kann.

Niederkassel-Rheidt, St. Dionysius

Im Sommer 2024 starteten wir mit den Arbeiten an der Seifert-Orgel (22/II/P) in St. Dionysius welche im Jahre 1973 für diese Kirche neu gebaut wurde.

Sie steht auf der Westempore und hat eine mechanische Spieltraktur (Schleiflade) und elektrisch geschaltete Register (mit pneumatischen Apparaten).

Seit einem Jahr war die Orgel wegen undichter Bälge nicht spielbar.

Auch zum Zeitpunkt unserer Einsicht im letzten Herbst war das schon so. Wir haben also ein Angebot erstellt, ohne die Orgel jemals gehört zu haben. Aussagen des zuständigen Kirchenmusikers und des Orgelsachverständigen sowie Erfahrungswerte mussten also als Grundlage zur Klangbewertung reichen. Das ist ungewöhnlich.

Trotz alle dem ist ein schlüssiges Konzept entstanden, welches nicht dafür sorget, die Orgel klanglich völlig umzukrempeln. Diesbezüglich wurden nur kleine Akzente gesetzt. Natürlich ist mit viel Intonationsarbeit dann ein schlüssigeres Klangbild erarbeitet worden, man erkannt aber noch den Charakter aus den 1970er Jahren.

Folgende Arbeiten wurden ausgeführt:

  • Neubelederung von vier von fünf Bälgen (einer wurde 2017 neu beledert). Dadurch war das Instrument erst einmal grundsätzlich wieder spielbar. Allerdings waren gerade diese Arbeiten besonders arbeitsintensiv, denn die Schwellwerkslade musste dafür komplett ausgebaut werden um an den Ladenbalg gelangen zu können.
  • Einbau einer neuen Leiter in flacherem Winkel (Ausbau der Leiter an der Wand) für einen sicheren Aufstieg. Dann wurde die Durchstiegsklappe mit Scharnieren ausgestattet, damit sie selber zufällt und man dort nicht abstürzen kann.
  • Einbau von Türen auf der Rückseite des Schwellwerks; diese waren nicht mehr vorhanden.
  • Reinigung der gesamten Orgel
  • Ausbau der alten pneumatischen Schleifenzugapparate und Einbau neuer Schleifenzugmagnete.
  • Einbau zusätzlicher Halterungen für die Pedalzungen und natürlich Begradigung der Pfeifen, welche ziemlich abgeknickt waren
  • Erstellung der Elektrosicherheit
  • Einbau einer neuen Setzeranlage
  • Tausch der 2´ Register
  • Tiefersetzen des Scharffs im SW auf 1´. Ergänzung des entsprechenden Chores und Umstellung der Repetitionspunkte.
  • Ausbau des Carillons 2 fach 1 3/5´ & 1´. Ersatz durch eine Quinte 1 ⅓´
  • Nachintonation und abschließende Stimmung

Sankt Augustin-Niederpleis, St. Martinus

Vorher

Die Klais-Orgel (22/III/P) wurde im Jahre 1967 gebaut. Sie steht auf der Westempore und hat eine mechanische Spieltraktur (Schleiflade) und elektrisch geschaltete Register.

Es handelt sich um ein solides und schlüssiges Instrument, welches heute als Kind seiner Zeit zu bezeichnen ist.

Einige Klangfarben sind heute allerdings kritisch zu hinterfragen. Deshalb bestand der Wunsch nach klanglicher Umstellung und Erweiterung.

Die gesamte Orgel wurde gereinigt, die Bälge wurden neu beledert. Bei den Zustiegen in die Orgel gab es einige Gefahrenstellen und Absturzgefährdungen. Diese wurden durch zusätzliche Absturzsicherungen und eine neue Leiter behoben.

Aber der größte Teil der Arbeit im ersten Bauabschnitt, war doch die Umstellung der Disposition und die entsprechenden Intonationsarbeiten.

Im zweiten Bauabschnitt (ab Ostern 2025) wird das Instrument um ein großes Schwellwerk, einen Principal 16´ und eine Harmonieflöte 8´ erweitert. Dazu bekommt der Spieltisch ein drittes Manual und eine Setzeranlage.

Bisher ist folgende Disposition entstanden, wobei möglichst viel Pfeifenwerk innerhalb der Orgel umgesetzt und erhalten wurde. Einige Klangfarben aber sind entfallen und durch neue oder gebrauchte Register ersetzt worden. Ziel der Arbeiten war es (wieder einmal) einen Orgelklang entstehen zu lassen, der auf einem soliden Fundament von Grundstimmen ruht und möglichst viele schlüssige Klangfarben in Kombination zulässt.

Optisch konnten wir die Orgel in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen, in dem wir die nachträglich hinzugefügten Schleierwerke entfernt haben. Diese führten nicht nur zu einer negativen Beeinflussung der Proportionen, sondern auch für einen geringeren Schallaustritt.

Somit wirkt die Orgel nun sowohl optisch als auch akustisch ganz anders im Raum; schlüssig!